Gesellschaft
1. Vorsitzender:
Reinhold Jordan,
Freitagstraße 32,
97422 Schweinfurt
(Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Aktuelles
Vorschau 3. Quartal 2024:
19. Juli: Jahreshauptversammlung, anschließend Kurzvortrag von Konstantin Lauk
16. August: Ferienstammtisch. Diskussion über mitgebrachte numismatische Objekte
20. September: Carl-Peter Kirchner: Die Münzprägungen anlässlich der Olympischen Spiele 2024 in Paris
Vortragsveranstaltungen:
Am dritten Freitag im Monat, 18:30 Uhr in der Bürgerlichen Schützengesellschaft v. 1433, Am Hainig 5 in Schweinfurt;
Münzsammlertreffen:
Am zweiten Dienstag im Monat, 19:00 Uhr in der Turngemeinde-Gaststätte, Lindenbrunnenweg in Schweinfurt.
Coronabedingt waren die gesellschaftlichen Aktivitäten im Rahmen der NGS im Berichtszeitraum stark eingeschränkt. Nach dem Oktobervortrag zum Thema „Eligius Monetarius“, in dem der fränkische Münzmeister, Goldschmied und Bischof Eligius anhand einiger Münzen und ihm gewidmeter Medaillen vorgestellt wurde, musste das restliche für 2021 vorgesehene Programm ausfallen bzw. verschoben werden.
Das hieß aber nicht, dass die Mitglieder untätig blieben. So wurde eifrig am Katalog „Schweinfurter Medaillen II“ gearbeitet, in dem solche Medaillen vorgestellt werden sollen, die nur durch Gravuren Schweinfurt zugeordnet werden können und die im Katalog Schweinfurter Medaillen I (Schweinfurt 2004) ausgespart worden waren. Außerdem fasste Albrecht Roth seine Vorträge der vergangenen Jahre unter dem Titel „Geschichten über unser uraltes deutsches Geld“ in Buchform zusammen und gab sie in eigener Regie heraus. Vor allem die Sammler süddeutscher Münzen werden bei der Lektüre auf ihre Kosten kommen.
Wie bei vielen anderen Vereinen auch mussten in Schweinfurt alle Vortragsveranstaltungen im ersten Halbjahr 2021 entfallen. Zwei der geplanten Vorträge, die Einführung der Mark vor 150 Jahren und Eligius Monetarius, Münzen und Medaillen mit Bezug auf den Heiligen Eligius als Schutzpatron der Numismatiker, konnten allerdings als illustrierte Sonderhefte 108 und 109 der Gesellschaft von den Mitgliedern erworben werden. Ein drittes Heft „Auf der Suche nach dem ersten Sammler“ ging jedem Mitglied als Leistung der Gesellschaft mit der Post zu. Wichtigste Aktivität des Lockdowns war die Herausgabe der „Schweinfurter Kunstmedaille 2021“ von Prof. Helmut Zobl zum Thema „150 Jahre moderner deutscher Staat“
48. SMT
Bereits am 20. September 2013, einem Freitagnachmittag, trafen die ersten Vereinsvorstände und sonstigen Münzfreunde in Schweinfurt ein. Sie nutzten die Gelegenheit, sich die Innenstadt anzuschauen und Fachgespräche zu führen. Nach dem Abendessen im Brauhaus am Markt hielt Walter Fries aus Bad Kissingen einen mit viel Beifall bedachten Vortrag über Mythen vom Wasser und den darin lebenden Wesen (Götter, Mythen, Ungeheuer), soweit sich diese als Münzbilder auf griechischen und römischen Münzen niedegeschlagen haben. Am Samstagvormittag, dem 21. September 2013, traf man sich in der Rathausdiele. Nachdem Klaus Ross, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt, die Teilnehmer begrüßt hatte, sprachen Prof. Dr. Klaus Reder aus Würzburg (in Vertretung des Schirmherrn, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel) und Bürgermeister Klaus Rehberger Grußworte, bevor Kristian Nikol Worbs als Präsident der Deutschen Numismatischen Gesellschaft das 48. Süddeutsche Münzsammlertreffen eröffnete. In einem ersten Fachvortrag berichtete Prof. Dr. Emmerig aus Wien über seine Forschungen zum Münzvertrag von 1362 für die Münzstätten Lauf, Miltenberg und Amberg. Es folgte unter dem Titel ‚Wie Franken fränkisch wurde" eine Betrachtung über den Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter im Mainviereck mit interessanten Aspekten aus Numismatik, Archäologie und Landesgeschichte. Nach der Mittagspause stellte Frau Dr. Ursula Kampmann anhand interessanter Münzbilder ihr Thema „Wein, Dionysos und Pater Liber - die antiken Religionen und ihr Umgang mit dem Rausch" vor. Für den Rest des Nachmittags standen eine Führung durch die Bayerische Landesausstellung „Main und Meer" in der Schweinfurter Kunsthalle und eine Stadtführung zur Auswahl. Abends traf man sich zum gemeinsamen Abendessen im Panorama-Hotel.
Am Sonntagvormittag, dem 22. September 2013, referierte Dr. Hubert Russ aus Bamberg zum Thema „Mittelalterliche Numismatik entlang des Mains". Den heimatgeschichtlichen Akzent setzte schließlich Reinhold Jordan mit dem Thema „Die Bedeutung des Mains für die Entwicklung von Schweinfurt«. Die Frauen des Vereins hatten die Rathausdiele mit Blumen dekoriert und zahlreiche Kuchen gebacken. Sie standen auch als „Servicekräfte" unermüdlich im Einsatz. In der Rathausdiele wurde ein Querschnitt der bisher von der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt herausgegebenen Medaillen ausgestellt. Anlässlich des Münzsammlertreffens erschienen ein fast 300-seitiges Begleitbuch zum Tagungsthema, eine gegossene Kunstmedaille von Peter Götz Güttler aus Dresden (vgl. NNB 9/2013, S. 352) und eine geprägte Weinmarke von Helmut König, die sich Passanten vor dem Rathaus auf einer vereinseigenen 20- Tonnen-Prägepresse selbst ausprägen konnten.
Reinhold Jordan
Medaillen
Güttlers Rückert-Medaille für Schweinfurt
Zum 150. Todestag Friedrich Rückerts gab die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt beim Dresdner Medailleur Peter-Götz Güttler eine Erinnerungsmedaille in Auftrag. Als Vorlage für das Porträt dienten dem Künstler die beiden Altersbildnisse von Bertha Froriep, die 1862 und 1864 entstanden (Friedrich Rückert 49 und 4.21).
Der betagte Rückert sitzt (?) entspannt, aber mit wachen Augen. Der Jackenkragen ist am Hals zugeknöpft, darunter trägt er ein kragenloses Hemd. Vor der Brust hält der Geehrte ein Schild mit dem Gedicht, das er am 2.4. April 1865 als Dank für die am 15. April des gleichen Jahres erfolgte Ernennung zum Ehrenbürger an den Magistrat der Stadt Schweinfurt schickte: „VON ALLEN EHREN / MIR AM MEISTEN / WERT IST DIE / WOMIT DIE VATERSTADT / MICH EHRT". Darunter steht erläuternd: SCHWEINFURT. Als Umschrift liest man: FRIEDRICH RÜCKERT *16. 5. 1788 SCHWEINFURT. Links vom Haupt steht *150 TODESTAG 2016, rechts +31.1.1866 COBURG. Unter der linken Hand Rückerts erkennt man als Künstlersignatur ein vertieftes G für Peter-Götz Güttler.
Während die stärker reliefierte Porträtseite so konzipiert ist, dass man das Stück auf einen Tisch („table-medal“) oder in die Vitrine so legen kann, dass dem Betrachter Altersporträt und Schweinfurtbezug ins Auge fallen, ist die Rückseite dem wissenschaftlichen und literarischen Lebenswerk Werk des Geehrten gewidmet.
Man liest auf der Rückseite zunächst: FRIEDRICH / RÜCKERT / DICHTER (zwischen Lorbeerzweigen) / PROF. DER ORIENTALISCHEN / SPRACHEN IN ERLANGEN U. / BERLIN. Jetzt folgt eine Aufzählung wesentlicher Werke bzw. Schaffenshinweise: „GEHARNISCHTE SONETTE“ / „LIEBESFRÜHLING“ / „WEISHEIT DES BRAHMANEN“ / KORANÜBERSETZUNG / LIEDERTAGEBUCH 1840-66 und schließlich dreizeilig: „ÜBERSETZTE MEISTERHAFT DICHTUNGEN AUS VIELEN SPRACHEN.“ Ein zweites Mal signiert der Künstler auf dem Rand durch ein gepunztes G.