Gesellschaft

 

1. Vorsitzender:


Reinhold Jordan,

Freitagstraße 32,

97422 Schweinfurt

(Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

 

Wir über uns

Numismatische Gesellschaft Schweinfurt e.V.

Verein für regionale und weltweite, für antike bis neuzeitliche Numismatik und Geldgeschichte

Die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt wurde im Jahre 1979 als ein Zusammenschluss von Personen gegründet, die Interesse an Münzen und Medaillen, an Geldscheinen und Wertmarken oder einfach an historischen, kulturgeschichtlichen und künstlerischen Zusammenhängen haben.

 

So finden sich in den Reihen der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt Sammler die die regionale bzw. lokale Numismatik und Geldgeschichte erforschen, pflegen und sammeln. Selbstverständlich gibt es auch Münzsammler die sich für die Antike, für das Mittelalter oder für die Neuzeit interessieren. Auch Sammler von Geldscheinen, von Euromünzen oder von Medaillen fühlen sich bei der NGS wohl, ebenso wie Sammler von Randgebieten der Numismatik, wie z. B. von vormünzlichen Zahlungsmitteln, von Waagen und Gewichten oder von numismatischer Literatur.

 

Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat am sogenannten Vortragsabend. An diesen Abenden werden numismatische Themen vorgetragen, diskutiert und Belegstücke gezeigt. Über diese Sitzungen wird ein Rundschreiben an alle verteilt, so dass auch die Mitglieder informiert sind, die nicht kommen konnten.

 

Ein Teil der Referate erscheint zum Jahresende in unserer Schriftenreihe „Numismatische Manuskripte".

 

Daneben veröffentlicht die NGS in unregelmäßiger Folge „Sonderhefte" zu jeweils ganz bestimmten Themen. Diese Reihe umfasst bis September 2013 bereits 83 Titel. Um die numismatischen Zeugnisse aus Schweinfurt und Umgebung zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zu erschließen hat der Verein eine Reihe von Monographien herausgegeben (siehe die umseitige Bücherliste).

 

An jedem zweiten Dienstag im Monat findet ab 19.00 Uhr in der Turngemeinde-Gaststätte ein zwangloses Münzsammlertreffen mit der Möglichkeit zum Kauf, Verkauf und Tausch statt.

 

Jedes Mitglied erhält zudem kostenlos das monatlich erscheinende „Numismatische Nachrichtenblatt", das von der Deutschen Nurnismatischen Gesellschaft herausgegeben wird.

Besonders stolz ist die NGS auf ihre lang-jährige Partnerschaft mit dem „Verein Suhler Münzfreunde". Es werden regelmäßig Exkursionen und gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt.

 

Die NGS ist ein gemeinnütziger Verein. Spenden können steuerlich abgesetzt werden.

Interesse? Werden Sie Mitglied unseres Vereins! Sie können gerne jederzeit, zwanglos und ohne Verpflichtung zu unseren Münzsammlertreffen oder Vortragsabende kommen. Schauen Sie doch einfach einmal bei uns vorbei, wir freuen uns auf Sie!

 

Der Jahresbeitrag 30,-- Euro.

Rundschreiben seit 1979

Im November 1979 fand die Gründungsversammlung der NGS statt. Wenige Tage später hatten die Mitglieder und Freunde der neuen Gesellschaft ihr erstes Rundschreiben im Briefkasten. Seither werden alle Mitglieder monatlich zuverlässig über alles informiert, was für diesen Kreis interessant erscheint. Die Rundschreiben umfassen mittlerweile vier gleichmäßig gebundene DIN A 4-Bände. Alle Exkursionen werden dokumentiert. Neue Mitglieder werden vorgestellt, verstorbene erhalten einen Nachruf. Sollte sich einmal jemand an eine Vereinschronik machen, wären seine Recherchearbeiten überschaubar.

 

 

 

Aktuelles

19. April 2024

Walter Löser: Zur Geschichte der Briefmarke

 

Vortragsveranstaltungen:

Am dritten Freitag im Monat,  18:30 Uhr in der Bürgerlichen Schützengesellschaft v. 1433, Am Hainig 5 in Schweinfurt;

 

Münzsammlertreffen:

Am zweiten Dienstag im Monat, 19:00 Uhr in der Turngemeinde-Gaststätte, Lindenbrunnenweg in Schweinfurt.

 

 


 

 

Coronabedingt waren die gesellschaftlichen Aktivitäten im Rahmen der NGS im Berichtszeitraum stark eingeschränkt. Nach dem Oktobervortrag zum Thema „Eligius Monetarius“, in dem der fränkische Münzmeister, Goldschmied und Bischof Eligius anhand einiger Münzen und ihm gewidmeter Medaillen vorgestellt wurde, musste das restliche für 2021 vorgesehene Programm ausfallen bzw. verschoben werden.

Das hieß aber nicht, dass die Mitglieder untätig blieben. So wurde eifrig am Katalog „Schweinfurter Medaillen II“ gearbeitet, in dem solche Medaillen vorgestellt werden sollen, die nur durch Gravuren Schweinfurt zugeordnet werden können und die im Katalog Schweinfurter Medaillen I (Schweinfurt 2004) ausgespart worden waren. Außerdem fasste Albrecht Roth seine Vorträge der vergangenen Jahre unter dem Titel „Geschichten über unser uraltes deutsches Geld“ in Buchform zusammen und gab sie in eigener Regie heraus. Vor allem die Sammler süddeutscher Münzen werden bei der Lektüre auf ihre Kosten kommen.

Wie bei vielen anderen Vereinen auch mussten in Schweinfurt alle Vortragsveranstaltungen im ersten Halbjahr 2021 entfallen. Zwei der geplanten Vorträge, die Einführung der Mark vor 150 Jahren und Eligius Monetarius, Münzen und Medaillen mit Bezug auf den Heiligen Eligius als Schutzpatron der Numismatiker, konnten allerdings als illustrierte Sonderhefte 108 und 109 der Gesellschaft von den Mitgliedern erworben werden. Ein drittes Heft „Auf der Suche nach dem ersten Sammler“ ging jedem Mitglied als Leistung der Gesellschaft mit der Post zu. Wichtigste Aktivität des Lockdowns war die Herausgabe der „Schweinfurter Kunstmedaille 2021“ von Prof. Helmut Zobl zum Thema „150 Jahre moderner deutscher Staat“

 

 

Programm

Programm 2024

Vorschau 2. Quartal 2024:

19. April: Walter Löser: Zur Geschichte der Briefmarke

17, Mai: Thomas Huttner: Kaiser Vespasian im Münzbild

21. Juni: N.N.

Programm 2017

Programm 2017 

11. April 2017

Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

21. April 2017

Thomas Huttner: Die Söhne der Julia - Die Enkelkinder des Augustus

 

9. Mai 2017

Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

19. Mai 2017

Reinhold Jordan: Medaillen auf Attila

 

13. Juni 2017

Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

16. Juni 2017

Vortrag: n.n.

 

11. Juli: Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

21. Juli: Vortrag: N.N.

 

8. August: Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

18. August: Ferienstammtisch

 

12. September: Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

15. September: Vortrag: Augustus-Denare, Fritz Angerer

 

10. Oktober: Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

20. Oktober: Vortrag

 

14. November: Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

17. November: Vortrag: Helmut König - Der Meister-Medailleur

 

12. Dezember: Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

Programm 2016

Programm 2016:

12.01.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

15.01.2016

Peter Hofmann: Münzfunde, Schatzregale, Fundrecht + Beispiele aus Prozessführungen

 

16.02.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

19.02.2016

Albrecht Roth: Leipziger Münzfuß von 1690

 

08.03.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

18.03.2016

Jahresversammlung der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt e.V.

 

12.04.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

15.04.2016

Reinhold Jordan: 25 Jahre Wiedervereinigung

 

10.05.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

20.05.2016

Walter Fries: Bilder, Münzen und Geschichten aus dem Griechenland der Neuzeit

 

14.06.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

17.06.2016

N.N.

 

12.07.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde 

15.07.2016

N.N.

 

09.08.2016Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

19.08.2016

Ferienstammtisch

 

13.09.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

16.09.2016

Carl-Peter Kirchner: Olympiade in Rio de Janeiro

 

11.10.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

21.10.2016

N.N.

 

08.11.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

18.11.2016

N.N.

 

13.12.2016 Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

16.12.16

Jahresausklang mit Versteigerung

Hambach „Zum Hühnernest“ Familie Seufert, um 18:00 Uhr

 

Programm 2015

Programm 2015:

 

10. Februar 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

20. Februar  2015, Vortrag

Carl-Peter Kirchner: Medaillen zur Fußball WM in Brasilien und auf die Olympiade in Rio de Janeiro

 

8. März 2015 (Sonntag) Fahrt zur Numismata in München

 

10. März 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

20. März 2015, Vortrag

Klaus Roß: Mythologie rund um Pegasus

 

7. April 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

17. April 2015, Vortrag

Walter Fries: Die Spuren des Löwen in der Münzgeschichte

 

12. Mai 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

15. Mai 2015, Vortrag: n.n

 

9. Juni 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

16. Juni 2015 (Sonntag)

Schauprägen an der 850 Jahrfeier in Dingolfshausen (nähere Infos demnächst)

 

19. Juni 2015, Vortrag

Konstantin Lauk: Vereinsmünzen

 

7. Juli 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

17. Juli 2015, Vortrag

Albrecht Roth: Die letzten Silbermünzen in Deutschland – Vom Pfennig bis zum 5 Mark Stück

 

11. August 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

21. August 2015, Ferienstammtisch

 

8. September 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

18. September 2015, Vortrag

Konstantin Lauk: Russlands Drahtmünzen 1533 - 1645

 

13. Oktober 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

17. Oktober 2015 (Samstag)

Treffen 25 Jahre Partnerschaft NGS / VMS 2015

 

10. November 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

20. November 2015, Vortrag

Reinhold Jordan: 25 Jahre Wiedervereinigung

 

8. Dezember 2015, Münzsammlertreffen in der Turngemeinde

 

11. Dezember 2015, 18:00 Uhr

Heiner Feeß und Heinz Staaden: Jahresausklang mit Versteigerung

Hambach „Zum Hühnernest“ Familie Seufert

Berichte

2024 - „Lange neunzehnte Jahrhundert“

Am 19. Januar2024 berichtete Dr. Rudolf Kreutner über das „Lange neunzehnte Jahrhundert“. Sehr engagiert und ausgiebig illustriert schlug der Referent einen weiten Bogen von Rousseau, Voltaire und Kant bis zum Ersten Weltkrieg. Aufbauend auf der Entwicklung der philosophischen Ideen und Entwicklungen, aber auch mit ständigen Hinweisen auf die politischen Vorgänge zeigte der Referent den Weg vom ausgehenden Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation über den Deutschen Bund bis zum 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreich und dessen Einbindung in die imperialistischen Bestrebungen jener Zeit nach.

2023 - „Münzwesen von Sachsen-Meiningen“, „Damnatio memoriae“, „Rentenmark“

Die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt beklagt den Tod ihres langjährigen Schatzmeisters Albrecht Roth. Bei der Beerdigung war eine Würdigung durch die NGS gewünscht worden, einer Ehrenpflicht, der wir gerne nachkamen.

In unserer Septembersitzung 2023 hielt Fritz Ritzmann einen Vortrag über das Münzwesen von Sachsen-Meiningen. Dabei stellte er nicht nur die Prägungen dieses Thüringer Kleinstaats vor, sondern bettete diese Münzen in die Geschichte des 1680 durch Teilung des Herzogtums Sachsen-Gotha entstandenen Territoriums ein. - Beim Münzensammlertreffen wurden ausländische Münzen und Fantasieprägungen vorgestellt, die sich bei Material und Zuschnitt an Zwei-Euro-Stücke orientieren. Außerdem hatten wir alle Gelegenheit, einen Teeziegel aus dem mongolisch-tibetanischen Raum in die Hand zu nehmen. Wie bei den Münzen wird auch bei dieser Geldform die Garantie durch eine beidseitige Prägung bewirkt.

Die Oktobersitzung gestaltete Fritz Angerer durch seinen Vortrag „Damnatio memoriae“, in dem er mit zahlreichen Beispielen auf die römische Sitte einging, missliebige Kaiser nach deren Tod durch Zerstörung ihrer Münzbilder zu ächten. Für die meisten Anwesenden dürfte die Information neu gewesen sein, dass eine solche Ächtung vom Senat auch wieder rückgängig gemacht werden konnte. Die Umlauffähigkeit der Münzen war ohnehin nicht beeinträchtigt.

Die Novembersitzung war dem 15.11.1923 gewidmet, der Einführung der „Rentenmark“ vor hundert Jahren mit besonderer Berücksichtigung der Schweinfurter Verhältnisse. Der Vortrag erschien mittlerweile als Sonderheft 113 unserer Gesellschaft. R.J.

2023 -„100 Jahre Inflation 1923-2023“

Im Rahmen des Jahresthemas für 2023 „100 Jahre Inflation 1923-2023“ sprach Reinhold Jordan im Mai über „Inflationäre Erscheinungen bei Vormünzlichen Zahlungsmitteln". Dabei kamen der Werteverfall verschiedener Geldformen zur Sprache, bei denen unterschiedliche Änderungen im kulturellen Umfeld eine Rolle spielten. Vorgestellt und diskutiert wurden dabei die Gehäuse von Kaurischnecken und Manillen in Westafrika, Hundezähne auf zwei Salomoneninseln und das „Mühlsteingeld“ (Rai, Fe) auf der Yap-Inselgruppe im Westpazifik.

2023 -„Samstagsgespräch“

Im Februar 2023 trafen sich interessierte Mitglieder zu einem vortragsfreien „Samstagsgespräch“. Jeder sollte etwas mitbringen, von dem er annahm, dass es die Vereinskollegen interessieren würde. Ein Thema wurde nicht vorgegeben. Interesse fand die wuchtige Bronzemedaille, die die Numismatische Gesellschaft zu Berlin 1993 anlässlich ihres 150. Jubiläums herausgab. Die Rückseite füllte die Wiedergabe eines Stadtplans von 1700 aus. Die Hauptstadt des Kurfürstentums mit ihren barocken Festungsanlagen hatte sich im Westen bereits durch planmäßig angelegte Vorstädte vergrößert. Mehrere Teilnehmer stellten im Original oder auf dem Smartphone weniger bekannte Medaillen aus Schweinfurt und seiner Umgebung vor und ein Teilnehmer hatte über die Delphinmünzen der Stadt Olbia zu berichten, deren ausgefallene Form wahrscheinlich mit der Apolloverehrung dieser 632v. Chr. von Milet aus gegründeten griechischen Kolonialstadt zusammenhängt. Sieben Bronzeoriginale mit und ohne Aufschrift konnten vorgelegt werden.

2022

Erstmals in diesem Jahr konnten die Mitglieder der NGS am 20. Mai wieder einen Fachvortrag erleben. Fritz Angerer sprach über Tarpeia, eine interessante Frau aus der Frühzeit der Römischen Republik, die bereits in der Antike ganz unterschiedlich bewertet wurde und auch ihren Niederschlag in der Münzprägung gefunden hat. Die angesprochenen Münzen konnten auch im Original herumgereicht werden. Es folgte eine anregende Diskussion zu den Aussagen des römischen Historikers Livius, - Vorgelegt wurde auch eine Medaille, die der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder einem Glückwunschschreiben zu hundertsten Geburtstagen beilegt.

Die Junisitzung brachte nach von Corona bedingter Unterbrechung die Wiederaufnahme der monatlichen Vortragsveranstaltungen. Konstantin Lauk sprach über Medaillen auf fränkische Ruderwettkämpfe.

Die Juliveranstaltung war dem chinesischen Geldwesen vor der Konsolidierung der kaiserlichen Zentralgewalt gewidmet. Der Referent Fritz Ritzmann sprach über zahlreiche Geldformen des ersten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung, von Imitaten der Kaurischnecke aus Bronze bis zum Messer- und Spatengeld im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.

In unserer Septembersitzung 2022 konnte endlich Teil II unseres Katalogs „Schweinfurter Medaillen“ vorgestellt werden. Die bisherigen Rückmeldungen waren durchwegs positiv.

Der Herbst begann mit einem sehr lehrreichen Vortrag von Walter Fries über römische Kleinmünzen, bei dem zahlreiche interessante Stücke auch vorgelegt werden konnten. Zwar stark durch krankheitsbedingte Ausfälle geschwächt, fand unsere Oktobersitzung am 6. Oktober trotzdem in guter Stimmung statt. Die Pläne der Meininger Münzfreunde, zusammen mit anderen Ortsvereinen im Frühsommer einen numismatischen Ausflug nach Hall/Tirol zu machen, stießen auf Interesse. Es wurden Schriften verkauft und verteilt und eine kleine Medaille aus der Zeit kurz nach 1945, auf der der Heilige Josef als Schutzpatron der Flüchtlinge angerufen wurde, in ihrer Aussage diskutiert. Unser Referent Carl-Peter Kirchner stellte die numismatischen Zeugnisse der 32. Olympischen Spiele in Tokio im Bild und teilweise auch „in natura“ vor. Zum Abschluss sprach der Vorsitzende über zwei Schweinfurter Medaillen mit Olympiabezug (Olympische Ringe), darunter über eine „Souvenirmedaille“, die 1943 für französischsprachige Kriegsgefangene (sport en captivit) in Schweinfurt herausgegeben wurde und bei der viele Fragen offen bleiben mussten.

Fast seit Beginn unserer Gesellschaft luden wir unsere Damen als Dank für deren Geduld mit ihren Münzen sammelnden Männern im November zu einem „Damenvortrag“ ein, in dem es um ein nicht-numismatisches Thema ging. Diese Sitte haben wir nach längerer Pause am 18. November wieder aufleben lassen und dazu als Vortragenden Prof. Dr. Klaus Reder von Lehrstuhl für Ethnographie der Universität Würzburg eingeladen. Es ist immer sehr schön, ein „volles Haus“ zu haben und die Ausführungen von Professor Reder waren das auch in jeder Hinsicht wert. Der Referent konzentrierte sich vor allem auf das fränkische Landjudentum wie es seit dem 16. Jh. vor allem in Unterfranken greifbar war. Das enorme Wissen des unterfränkischen Bezirksheimatpflegers blitzte dann auch in der Diskussion immer wieder auf.

Als Jahresthema für 2023 wurde in Erinnerung an den Währungszusammenbruch in Deutschland vor 100 Jahren der Themenkomplex »“Geldentwertung – Inflation“ vereinbart. R.J.

Aktivitäten während der Coronazeit

Coronabedingt waren die gesellschaftlichen Aktivitäten im Rahmen der NGS im Berichtszeitraum stark eingeschränkt. Nach dem Oktobervortrag zum Thema „Eligius Monetarius“, in dem der fränkische Münzmeister, Goldschmied und Bischof Eligius anhand einiger Münzen und ihm gewidmeter Medaillen vorgestellt wurde, musste das restliche für 2021 vorgesehene Programm ausfallen bzw. verschoben werden.

Das hieß aber nicht, dass die Mitglieder untätig blieben. So wurde eifrig am Katalog „Schweinfurter Medaillen II“ gearbeitet, in dem solche Medaillen vorgestellt werden sollen, die nur durch Gravuren Schweinfurt zugeordnet werden können und die im Katalog Schweinfurter Medaillen I (Schweinfurt 2004) ausgespart worden waren. Außerdem fasste Albrecht Roth seine Vorträge der vergangenen Jahre unter dem Titel „Geschichten über unser uraltes deutsches Geld“ in Buchform zusammen und gab sie in eigener Regie heraus. Vor allem die Sammler süddeutscher Münzen werden bei der Lektüre auf ihre Kosten kommen.

Wie bei vielen anderen Vereinen auch mussten in Schweinfurt alle Vortragsveranstaltungen im ersten Halbjahr 2021 entfallen. Zwei der geplanten Vorträge, die Einführung der Mark vor 150 Jahren und Eligius Monetarius, Münzen und Medaillen mit Bezug auf den Heiligen Eligius als Schutzpatron der Numismatiker, konnten allerdings als illustrierte Sonderhefte 108 und 109 der Gesellschaft von den Mitgliedern erworben werden. Ein drittes Heft „Auf der Suche nach dem ersten Sammler“ ging jedem Mitglied als Leistung der Gesellschaft mit der Post zu. Wichtigste Aktivität des Lockdowns war die Herausgabe der „Schweinfurter Kunstmedaille 2021“ von Prof. Helmut Zobl zum Thema „150 Jahre moderner deutscher Staat“

Münzpartnerschaft Schweinfurt - Suhl

Am 17. Oktober 2015 feierten die Münzvereine Schweinfurt und Suhl in Schweinfurt ihre 25-jährige Partnerschaft. Bereits im Januar 1990 hatten die Vorsitzenden der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt und der Fachgruppe Numismatik Suhl im Kulturbund der DDR miteinander Kontakt aufgenommen und vereinbart, in Zukunft auf verschiedenen Gebieten zusammenzuarbeiten. Bald folgten gegenseitige Besuche und schließlich eine sehr innige Partnerschaft, von der seither beide Vereine profitieren konnten. Von Anfang an kam es zu einem jährlichen Referentenaustausch und mindestens einer gemeinsamen Exkursion im Jahr in Unterfranken oder Südthüringen. Es gab auch eine ganze Reihe gemeinsamer Publikationen und Medaillenausgaben.

Diese 25 Jahre Partnerschaft wurden nun in Schweinfurt gefeiert. Der Medailleur Helmut König schuf eine Gedenkmedaille. In gemeinsamer Arbeit entstand eine 64-seitige Festschrift (als Sonderheft 95 der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt). Der Festakt fand im Foyer des Georg-Schäfer-Museums statt. Nach Begrüßung der Gäste aus Suhl und Schweinfurt durch die Vereinsvorsitzenden Dr. Axel Schmidt (Verein Suhler Münzfreunde) und Konstantin Lauk (Numismatische Gesellschaft Schweinfurt) würdigten die Bürgermeister Karl-Heinz Kauczok (Schweinfurt) und Uwe Theisinger (Suhl) sowie Andreas Meyer als Geschäftsführer der Deutschen Numismatischen Gesellschaft in Grußworten das Engagement der beiden Vereine, auf privater Ebene das Zusammenwachsen der so lange getrennten Teile Deutschlands durch intensive Kontakte zu fördern. Der Festredner Reinhold Jordan sprach zunächst allgemein über das Thema „Freundschaft“ und beleuchtete anschließend die vergangenen 25 Jahre mit den zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten der Partnervereine. In einem zweiten Vortrag stellte Konstantin Lauk die gemeinsame Jubiläumsmedaille vor, die in ihrem Motiv sowohl auf die Partnerschaft zwischen den lokalen Vereinen als auch auf die deutsche Wiedervereinigung eingeht. Nach abschließenden Worten von Klaus Huttner, dem Zweiten Vorsitzenden der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt, konnten die Fest-schriften in Empfang genommen und die Jubiläumsmedaillen erworben werden.

Am Nachmittag wurden die Teilnehmer der Jubiläumsveranstaltung in kleinen Gruppen sachkundig durch die Graphikausstellung zum Reformationsjubiläum und durch die Sammlung „Antike Gläser“ (beides im Otto-Schäfer-Museum) geführt, bevor die Veranstaltung in einem Ausflugslokal bei guten Getränken und vielen Gesprächen ausklang.

Rückblick 2014

Im Februar 2014 stand der Vereinsabend im Zeichen der Vorstandswahl. Nach Vortrag des 1. Vorsitzenden Klaus Roß zum Jahresgeschehen und dem Bericht des Schatzmeisters wurde der Vorstand erwartungsgemäß entlastet und entlassen. Als neuer 1. Vorsitzender wurde Konstantin Lauk gewählt, da Klaus Roß aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung steht. Nach vielen Dankesworten vom 2. Vorsitzenden Thomas Huttner und dem Ehrenvorsitzenden Reinhold Jordan an Klaus Roß wurde noch als Andenken eine gravierte Silbermedaille für die Verdienste überreicht. Der neue 1. Vorsitzende Herr Lauk freut sich auf seine Aufgabe und stellte sich den Vereinsmitgliedern, welche nicht an der Jahreshauptversammlung teilgenommen haben, im Februarrundschreiben vor. Wir wünschen Herrn Lauk viel Elan und Freude bei der Vereinsführung.

Den Januarvortrag 2014 hielt Walter Fries zum Thema ,;Vom Segen des Ölbaums - eine numismatische Spurensuche". Nach anfänglichen „Umbaumaßnahmen" mit selbst mitgebrachtem improvisiertem Rednerpult und Servietten im Olivendekor begann der Vortragende. Am Beginn des Vortrags wurde eine Holzscheibe des Oliven- (Öl-) Baums im Querschnitt gezeigt, auf der sich das Leben des Baums spiegelte. Der Wettstreit um Attika zwischen Athene und Poseidon wurde erzählt, den Athene für sich entscheiden konnte, indem sie einen Ölbaum aus dem Boden sprießen ließ. Die antike Münze mit der bildlichen Darstellung dieser Geschichte aus Attika wurde selbstverständlich gezeigt. Tetradrachmen mit Steinkauz und Stadtgöttin mit Olivenzweig wurden im archaischen, klassischen und klassizistischen Stil vorgeführt. Klein-und Goldmünzen aus Sizilien waren nur ein Teil der antiken Zeugnisse, welche hin zu den Medaillen der Neuzeit führten.

Rückblick 2013

Am 13. Dezember 2013 trafen wir uns zum Jahresausklang mit Versteigerung in Hambach in der Gaststätte „Zum Hühnernest". Nach einigen Schwierigkeiten, die Örtlichkeit zu finden, fand sich eine stattliche Zahl an Mitgliedern und Freunden ein. Das schöne vorweihnachtliche Beisammensein wurde durch Gedichte und Lesungen der Familie Feess abgerundet. Hauptattraktion war natürlich wieder die Versteigerung der Spenden am „Gabentisch". Heinz Staaden brachte die einzelnen Lose gut und zügig an den Mann bzw. die Frau. Eine launige und zügige Auktion, welche wiederum der Vereinskasse zugute kam. Wie so oft, ging die Zeit viel zu schnell vorbei.

Am 15. November 2013 hatten wir im Rahmen unserer Vortragsreihe eine Premiere. So konnten wir Axel Schmidt und Dieter Bruhn aus Suhl als Referenten mit dem Thema „Von der ersten Suhler Medaille zum Deutschen Medailleurpreis" begrüßen, die sich gegenseitig den Ball im Vortrag zuspielten. Der Beginn wurde durch die Vorstellung der 1. Ratsherrenmedaille von 1690 aus Suhl durch Dieter Bruhn gemacht. Hier konnte erstmalig die Existenz dieser Medaille durch eine Auktion 1990 in der Gießener Münzhandlung belegt werden. Einige Jahre später konnte ein zweites Stück bei einer Auktion im Hause Heidrun Höhn für die Stadt Suhl erworben werden. Ein einseitiger Prägestempel zur Medaille wurde ebenfalls gezeigt, und es wurden sogleich mehrere Thesen aufgestellt, denn die Originalmedaille war im Gussverfahren hergestellt. Zum Wandel der Medaille im Erscheinungsbild wurden Ausführungen durch Axel Schmidt im Bezug zum Medailleurspreis „Veit Döll“ gemacht. Die Gewinnermedaillen von 2006 - 2012 wurden ausführlich dargestellt und die Zuhörer konnten dann die Preismedaillen auch im Original „begreifen".

Zum Vortragsabend im Oktober sprach Albrecht Roth über „Historische Löhne und Preise seit der Neuzeit". Der Referent erklärte zunächst die Schwierigkeiten, den Wert alter Geldsorten heute darzustellen. Dieser ist heute unserer Vorstellungskraft vielfach entschwunden. Aus diesem Grund wurde eine Münze als Äquivalent ausgewählt, zu der noch viele Münzsammler eine reale Beziehung haben. Es wurde die Reichsmark des Deutschen Reichs als Vergleichswährung gezeigt. Weiterhin erklärte der Vortragende die Unterschiede der alten Real-Währungen, der Silber- und Goldwährung zu unserer heutigen Währung und der freien Währung. So wurde klar, warum die alten Realwährungen heute den internationalen Erfordernissen nicht mehr gerecht werden konnten. Löhne von ungelernten Arbeitern und Handwerkern und Preise von Grundnahrungsmitteln wie Brot und Fleisch wurden vom 16. bis zum 19. Jh. dargestellt. Hierzu wurden Daten von Würzburg, Augsburg und Leipzig ausgewertet und in 4 übersichtlichen Diagrammen gezeigt. Die Lohn- und Preissteigerungen über die Jahrhunderte hinweg wurden durch die Münzverschlechterungen sichtbar. Zum anderen zeigten Diagramme mit Umrechnungen in Reichsmark als Äquivalent, dass diese Steigerungen kompensiert wurden und Löhne und Preise überraschend geradlinig verliefen.

Die Vereinsabende im Juli und August 2013 waren der Organisation des 48. Süddt. Münzsammlertreffens vorbehalten. In der Zeit vom 20. bis 22. September 2013 führte unser Verein das 48. Süddeutsche Münzsammlertreffen durch. Hierzu wurde im Dezemberheft des NNB (siehe unten) ausführlich berichtet.

48. SMT

 

 

Bereits am 20. September 2013, einem Freitagnachmittag, trafen die ersten Vereinsvorstände und sonstigen Münzfreunde in Schweinfurt ein. Sie nutzten die Gelegenheit, sich die Innenstadt anzuschauen und Fachgespräche zu führen. Nach dem Abendessen im Brauhaus am Markt hielt Walter Fries aus Bad Kissingen einen mit viel Beifall bedachten Vortrag über Mythen vom Wasser und den darin lebenden Wesen (Götter, Mythen, Ungeheuer), soweit sich diese als Münzbilder auf griechischen und römischen Münzen niedegeschlagen haben. Am Samstagvormittag, dem 21. September 2013, traf man sich in der Rathausdiele. Nachdem Klaus Ross, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt, die Teilnehmer begrüßt hatte, sprachen Prof. Dr. Klaus Reder aus Würzburg (in Vertretung des Schirmherrn, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel) und Bürgermeister Klaus Rehberger Grußworte, bevor Kristian Nikol Worbs als Präsident der Deutschen Numismatischen Gesellschaft das 48. Süddeutsche Münzsammlertreffen eröffnete. In einem ersten Fachvortrag berichtete Prof. Dr. Emmerig aus Wien über seine Forschungen zum Münzvertrag von 1362 für die Münzstätten Lauf, Miltenberg und Amberg. Es folgte unter dem Titel ‚Wie Franken fränkisch wurde" eine Betrachtung über den Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter im Mainviereck mit interessanten Aspekten aus Numismatik, Archäologie und Landesgeschichte. Nach der Mittagspause stellte Frau Dr. Ursula Kampmann anhand interessanter Münzbilder ihr Thema „Wein, Dionysos und Pater Liber - die antiken Religionen und ihr Umgang mit dem Rausch" vor. Für den Rest des Nachmittags standen eine Führung durch die Bayerische Landesausstellung „Main und Meer" in der Schweinfurter Kunsthalle und eine Stadtführung zur Auswahl. Abends traf man sich zum gemeinsamen Abendessen im Panorama-Hotel.

Am Sonntagvormittag, dem 22. September 2013, referierte Dr. Hubert Russ aus Bamberg zum Thema „Mittelalterliche Numismatik entlang des Mains". Den heimatgeschichtlichen Akzent setzte schließlich Reinhold Jordan mit dem Thema „Die Bedeutung des Mains für die Entwicklung von Schweinfurt«. Die Frauen des Vereins hatten die Rathausdiele mit Blumen dekoriert und zahlreiche Kuchen gebacken. Sie standen auch als „Servicekräfte" unermüdlich im Einsatz. In der Rathausdiele wurde ein Querschnitt der bisher von der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt herausgegebenen Medaillen ausgestellt. Anlässlich des Münzsammlertreffens erschienen ein fast 300-seitiges Begleitbuch zum Tagungsthema, eine gegossene Kunstmedaille von Peter Götz Güttler aus Dresden (vgl. NNB 9/2013, S. 352) und eine geprägte Weinmarke von Helmut König, die sich Passanten vor dem Rathaus auf einer vereinseigenen 20- Tonnen-Prägepresse selbst ausprägen konnten.

Reinhold Jordan

 

Publikationen

 

Reinhold Jordan: Die Medaillen und Plaketten auf Karl d. Großen. Ein Überblick zum Karlsjahr 2014

Reinhold Jordan: Die Medaillen und Plaketten auf Karl d. Großen. Ein Überblick zum Karlsjahr 2014. Numismatische Monographien der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt, Band 7. Schweinfurt 2014. 235 5., viele Schwarz-Weiß-Abb.

Mit seiner neuen Publikation legt Reinhold Jordan anlässlich des 1200. Todestages von Karl d. Großen den gelungenen Versuch vor, einen Überblick über die Medaillen und Plaketten auf den Kaiser zu geben, der weder eine zeitliche noch einen räumliche Begrenzung kennt. Dass dabei ihm vielleicht das eine oder andere entgangen sein mag, darauf verweist er im Vorwort. Seine dort getroffene Feststellung „besser einen Katalog mit Lücken als gar keiner“, kann vom Rezensenten nur unterstrichen werden. Denn erfahrungsgemäß hat das Erscheinen eines solchen Katalogs die Nachsuche bei Sammlern und anderen Interessenten zur Folge, ob es denn weiteres, bisher nicht berücksichtigtes Material gibt. Und so hat ein solcher Katalog zur Folge, dass entgangenes, sonst nicht an das Licht der Öffentlichkeit gelangendes oder schwer zugängiges Material auftaucht und zugänglich wird. Der Autor behandelt das Thema in sonst nicht üblicher Breite. Es werden nicht nur Medaillen und Plaketten mit direktem Bezug auf Karl den Großen einschließlich solcher mit der Wiedergabe seines Bildnisses auf dem Karlsdenar oder mit seinem Monogramm vorgestellt, sondern auch solche auf seine Vor- und Nachfahren, seine Gegenspieler (etwa Widukind und Tassilo III.)) angebliche Mitstreiter (Tassilo von Zollern) und Gefährten aufgenommen. Die Eckpunkte aus der Regierungszeit des Frankenkaisers, die kulturelle Wirkung, lokale Karlstraditionen, Karl der Große als nationales Symbol, Karl der Große und Europa und Medaillen zum „Karlsjahr 2014“ werden ebenfalls thematisiert und die entsprechenden numismatischen Zeugnisse darauf dokumentiert. So werden über 300 Medaillen, Plaketten, Pilgerzeichen sowie die Münzen auf diese Ereignisse mit allen erreichbaren Angaben, auch zu Hintergründen und Zusammenhängen, erfasst und auch im Bild vorgestellt. Metallvarianten werden aufgeführt, jedoch nur als Untergruppen den jeweiligen Objekten zugeordnet.

Dass auch eine Medaille auf die Traditionspflege der Waffen-SS mit ihren 38 Divisionen, die auch das Wappen der Waffen-SS-Grenadier-Division Charlemagne Aufnahme gefunden hat, ist bei dem an sich vom Autor bewiesenen Mut zur Lücke etwas verwunderlich.

Der Band besticht insbesondere hinsichtlich der Breite der Informationen zu den jeweiligen Ereignissen und Prägeanlässen als auch zu den einzelnen aufgenommenen Objekten des Katalogs. In „Schlussgedanken“ überschriebenen Überlegungen geht er abschließend der Frage nach, ob es alle in dem Band katalogisierten Objekte noch gibt und weist auf die Problematik der Prägung moderner Medaillen in hochwertigen Metallen, die nur auf Bestellung geliefert werden, hin.

Ein Orts- und ein Personenregister, ein Motivregister, ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie Auszüge aus historischen Quellen, entsprechende Abbildungen, der erste Entwurf von Peter-Götz Güttler auf die von der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt herausgegebene Medaille auf das Krönungsjubiläum als Anhänge sowie ein Nachtrag mit vier weitern numismatischen Objekten schließen den wohlgelungenen Band ab. Er wird sicher nicht nur Leser unter den Sammlern und Fachnumismatikern, sondern auch unter anderen historisch Interessierten finden.

Paul Lauerwald

Medaillen

Güttlers Rückert-Medaille für Schweinfurt

Zum 150. Todestag Friedrich Rückerts gab die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt beim Dresdner Medailleur Peter-Götz Güttler eine Erinnerungsmedaille in Auftrag. Als Vorlage für das Porträt dienten dem Künstler die beiden Altersbildnisse von Bertha Froriep, die 1862 und 1864 entstanden (Friedrich Rückert 49 und 4.21).

Der betagte Rückert sitzt (?) entspannt, aber mit wachen Augen. Der Jackenkragen ist am Hals zugeknöpft, darunter trägt er ein kragenloses Hemd. Vor der Brust hält der Geehrte ein Schild mit dem Gedicht, das er am 2.4. April 1865 als Dank für die am 15. April des gleichen Jahres erfolgte Ernennung zum Ehrenbürger an den Magistrat der Stadt Schweinfurt schickte: „VON ALLEN EHREN / MIR AM MEISTEN / WERT IST DIE / WOMIT DIE VATERSTADT / MICH EHRT". Darunter steht erläuternd: SCHWEINFURT. Als Umschrift liest man: FRIEDRICH RÜCKERT *16. 5. 1788 SCHWEINFURT. Links vom Haupt steht *150 TODESTAG 2016, rechts +31.1.1866 COBURG. Unter der linken Hand Rückerts erkennt man als Künstlersignatur ein vertieftes G für Peter-Götz Güttler.

Während die stärker reliefierte Porträtseite so konzipiert ist, dass man das Stück auf einen Tisch („table-medal“) oder in die Vitrine so legen kann, dass dem Betrachter Altersporträt und Schweinfurtbezug ins Auge fallen, ist die Rückseite dem wissenschaftlichen und literarischen Lebenswerk Werk des Geehrten gewidmet.

Man liest auf der Rückseite zunächst: FRIEDRICH / RÜCKERT / DICHTER (zwischen Lorbeerzweigen) / PROF. DER ORIENTALISCHEN / SPRACHEN IN ERLANGEN U. / BERLIN. Jetzt folgt eine Aufzählung wesentlicher Werke bzw. Schaffenshinweise: „GEHARNISCHTE SONETTE“ / „LIEBESFRÜHLING“ / „WEISHEIT DES BRAHMANEN“ / KORANÜBERSETZUNG / LIEDERTAGEBUCH 1840-66 und schließlich dreizeilig: „ÜBERSETZTE MEISTERHAFT DICHTUNGEN AUS VIELEN SPRACHEN.“ Ein zweites Mal signiert der Künstler auf dem Rand durch ein gepunztes G.